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26. April 2024, 08:59 Uhr
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Inselwahrzeichen sucht Pächter

Historische Mühle „Selden Rüst“ soll bis zur Fertigstellung der Sanierung Außencafé werden

Aushang der Stadt in der Informationsbox der Mühle. Foto: Noun

Aushang der Stadt in der Informationsbox der Mühle. Foto: Noun ©

Wer sich derzeit in der städtischen Mühle „Selden Rüst“ auf ein Glas Tee niederlassen möchte, bekommt keine Speisekarte an die Hand, sondern einen Aufruf, doch gleich den ganzen Laden zu übernehmen. Ein solcher hängt dort, wo der ehemalige gastronomische Betrieb die Informationen über das historische Bauwerk ausstellte. Im Jahr 2022 kaufte die Stadt Norderney die Mühle. Die zukünftige Nutzung war zu der Zeit noch nicht geklärt; es lagen mehrere Vorschläge zur Prüfung vor, darunter eine Fortführung des Gastronomiebetriebs. Ebenso gab es Vorschläge zur kulturellen Nutzung, oder ob ein Wiederbetrieb als Getreidemühle vorstellbar sei.

Die einzige Mühle auf einer der niedersächsischen Inseln wurde in der Bauform eines einstöckigen Galerieholländers durch den aus Ostermarsch stammenden Müller Ihbe Lammers Hellmers im Jahr 1862 errichtet, um die Bäcker der Insel mit Weizen- und Roggenmehl versorgen zu können. Der Grund waren die zu dieser Zeit rund 2000 Einwohner und 2815 Kurgäste (im Jahr 1864), die sich auf der Insel aufhielten. Nachdem ein Flügel im März 1951 aufgrund eines Sturmes gebrochen war, brannte die Mühle nach Reparaturarbeiten an der Blitzableiteranlage am 24. April desselben Jahres völlig nieder.

Die Norderneyer Feuerwehr löschte den Brand und konnte eines der Wahrzeichen der Insel vor der kompletten Vernichtung retten. Da die Mühle ausreichend feuerversichert war, konnte sie aus diesen Mitteln einigermaßen wiederhergestellt werden. Der Mühlenbetrieb konnte schon wenige Tage nach dem Brand wieder aufgenommen werden.

Da zur Wiederaufnahme eines vollständigen Restaurationsbetriebs eine entsprechende Sanierung notwendig ist, bei der auch die denkmaltechnischen Belange eine Rolle spielen, muss dafür ausreichend Zeit vorhanden sein. In der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt bis zum Jahr 2027 und damit im Investitionsprogramm der Stadt Norderney, sind für die Renovierung des Vorzeigeobjekts 750000 Euro vorgesehen – ob es ausreicht, wird sich zeigen. Jetzt soll das historische Bauwerk interimistisch im Außenbereich verpachtet werden, bis die Sanierung abgeschlossen ist.

Wer also Interesse an einer Zwischennutzung hat, kann sich unter bauverwaltung@norderney.de für diese Position bewerben.

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